Die Frage, die sich Konsumentinnen und Konsumenten immer öfter stellen: Woher kommt mein Produkt? Wir sind der Meinung, es lohnt sich, genauer hinzuschauen. "Made in EU" bedeutet nicht automatisch CO₂-optimiert oder fair bezahlt. "Made in Indien" oder "Made in China" wiederum steht nicht zwingend für das Gegenteil. Entscheidend ist die Transparenz entlang der gesamten Lieferkette.
Am Beispiel eines T-Shirts zeigen wir ein Fallbeispiel, wie es auf dem Weltmarkt oft Realität ist – oder zumindest so oder ähnlich sehr häufig vorkommt:
Der Rohstoff – Baumwolle – stammt aus den USA, genauer gesagt aus Virginia. Von dort aus geht es per Schiff rund 10'000 Kilometer in die Türkei. Die Türkei ist bekannt für ihre hochentwickelte Garnproduktion. Hier wird die watteähnliche Baumwolle zu einem stabilen Garn verarbeitet.
Von dort reist das Garn weitere 11'000 Kilometer nach Taiwan – einem der wichtigsten Hubs für Stoffproduktion weltweit. Hier werden auf modernen Strickmaschinen Stoffbahnen produziert. Die ungefärbten Stoffrollen, in diesem Zustand sind sie beige, werden erneut verladen. Nach weiteren 3'000 Kilometern erreichen sie China. Dort wird der Stoff gebleicht, gewaschen, getrocknet und schließlich eingefärbt.
Dann folgt der nächste Schritt: 3'400 Kilometer weiter nach Bangladesch, wo das T-Shirt genäht wird. Von hier stammt dann auch das bekannte "Made in"-Label, obwohl nur ein kleiner Teil der eigentlichen Herstellung hier erfolgt ist. Danach geht das fertige T-Shirt zurück nach Europa ins Zentrallager – mit einer zurückgelegten Distanz von über 34'000 Kilometern.
Dieses Beispiel könnte beliebig oft erzählt werden – mit anderen Ländern, mit weniger Kilometern, aber ebenso komplexen Wegen. Wichtig für Konsumentinnen und Konsumenten: Das Label "Made in" reicht nicht aus, um nachzuvollziehen, wie ein Produkt wirklich hergestellt wurde. Wer auf nachhaltige Mode achtet, sollte genau hinschauen. Marken, die nur "Made in EU" kommunizieren, ohne transparent die gesamte Kette darzustellen, verdienen ein kritisches Auge.
Bei Switcher produzieren wir 99 % unserer Produkte mit unserem langjährigen Partner und Mitinvestor Sulochana in Tirupur, Südindien. Die Baumwolle stammt aus Gujarat im Norden Indiens und wird über die Strasse nach Tirupur gebracht – das sind rund 1'800 Kilometer. Dort erfolgt die komplette Herstellung in einem Umkreis von 10 bis 20 Kilometern: Garnproduktion, Stoffherstellung, Veredelung (Bleichen und Färben) sowie Konfektion – alles unter einem Dach.
Die Fabriken sind mit modernster Technik ausgestattet. Die Färbereien arbeiten seit über 20 Jahren mit Wasseraufbereitung durch Osmose. Die Näherinnen und Näher erhalten existenzsichernde Löhne. Und alle energieintensiven Anlagen werden mit Strom aus eigenen Solar- und Windkraftwerken betrieben – seit mehr als einem Jahrzehnt.
Etwa 80 % der fertigen Produkte werden verpackt und gehen per Schiff nach Europa. Ein T-Shirt von Switcher legt so eine Distanz von rund 10'000 Kilometern zurück – zwei- bis dreimal weniger als im vorher beschriebenen Beispiel.
Ähnliche, transparente Strukturen findet man auch in Europa oder sogar in der Schweiz. Es gibt Marken, die einzelne Produktionsschritte – wie etwa die Garn- und Stoffproduktion sowie die Veredelung – in der Schweiz durchführen und die Konfektion innerhalb der EU ausführen lassen.
Fazit: Augen auf beim "Made in"! Wer wirklich nachhaltig konsumieren will, sollte wissen wollen, woher das T-Shirt kommt – und wie es hergestellt wurde.